Was ist der Unterschied zwischen Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut?
Psychiater haben Medizin studiert.
Psychiater haben zunächst ein Medizinstudium an einer Universität abgeschlossen. In diesem Studium haben sie sich hauptsächlich mit dem menschlichen Körper, dessen Funktionsweise, Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten, u. a. der Medikamentengabe, beschäftigt. Im Anschluss daran folgt eine mehrjährige Ausbildung zum Facharzt in Psychiatrie und Psychotherapie.
Nachdem Sie die Facharztprüfung bestanden haben, dürfen Sie neben körperlichen Untersuchungen und therapeutischen Gesprächen auch Medikamente wie z. B. Antidepressiva verschreiben.
Psychotherapeuten haben Psychologie und Psychotherapie studiert.
Psychotherapeuten haben kein Medizinstudium absolviert, sondern ein Psychologiestudium mit Master-Abschluss. Dieses dauert in der Regel ungefähr fünf Jahre. In diesem Studium haben sie sich mit dem Verhalten, dem Denken und den Emotionen von Menschen beschäftigt.
Das Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und allenfalls Verändern eben jener Emotionen ist ein zentrales Thema im Psychologiestudium.
Nach Abschluss des Studiums sind sie zunächst qualifiziert, in Beratungsstellen des Gesundheitswesens, in der Forschung (z.B. an der Universität) oder in Personalabteilungen zu arbeiten.
Wenn sich ein Psychologe entschliesst, psychotherapeutisch zu arbeiten, muss er hierfür eine mindestens vierjährige Psychotherapieausbildung absolvieren. Es gibt verschiedene Therapierichtungen wie beispielsweise die kognitiv-verhaltenstherapeutische, systemische, tiefenpsychologische oder körperzentrierte Psychotherapie. Erst nach Abschluss dieser Ausbildung sind sie zur Ausübung der Psychotherapie berechtigt.
In der Schweiz erhält man nach erfolgreichem Abschluss den Titel „eidg. anerkannte/r Psychotherapeut*in“. Im Gegensatz zu Psychiatern dürfen Psychotherapeuten keine Medikamente verschreiben.
Psychotherapeuten führen therapeutische Gespräche und wenden spezielle Methoden der jeweiligen Therapieschule an. Wenn ein Psychotherapeut bei einem Patienten zum Schluss kommt, eine Medikamentierung wäre sinnvoll, zieht er den Hausarzt des Patienten oder einen Psychiater hinzu.
Flyer
Flyer Praxis Sybille Studer herunterladen